Persönliche Verluste erlebt jeder Mensch sehr individuell und jeder geht damit anders um. Trauer, die nicht gelebt und ausgedrückt wird, kann psychisch und physisch krank machen. Daher ist Selbstfürsorge in der Trauer ein ganz wichtiger Faktor, um diese Lebensphase gesund zu überstehen. Hinzu kommt: Trauerbegleitung hat viele Formen. Durch Gespräche, persönliche Ritualentwicklung, kreative Ausdrucksformen, tiergestützte Interventionen etc. werden Trauernde in ihren individuellen Abschieds- und Trauerprozessen von unserem Team professionell einzeln oder in Gruppen begleitet. Es besteht die Möglichkeit einer Online-Beratung.
Wenn das eigene Kind die Diagnose einer lebensverkürzenden Erkrankung erhält, beginnt für die gesamte Familie eine unvorstellbar schmerzliche Leidenssituation. Von diesem Moment an lebt sie im Bewusstsein, dass ihr eigenes Kind, der eigene Bruder oder die eigene Schwester viel zu früh sterben wird. Häufig setzt bereits mit diesem Wissen die Phase der sogenannten „vorweggenommenen Trauer“ ein. Gleiches gilt, wenn ein noch junges Elternteil unabhängig von der Todesursache verstirbt.
Unser multiprofessionelles Team begleitet die Familienmitglieder einfühlsam durch alle Phasen der individuellen Trauer: in der Phase der vorweggenommenen Trauer, während der kritischen und sehr belastenden Finalphase und nach dem Tod. Darüber hinaus steht das Team auch in Akutsituationen oder bei unvorhergesehenen Ereignissen unterstützend zur Seite. Ob Sternenkinder, schnelle und drastische Krankheitsverläufe, plötzliches Versterben – die Brückenbauer:innen stehen mit ihrer Kompetenz und Empathie an der Seite der Betroffenen. Unsere Koordinierungsstelle vermittelt ein passendes Unterstützungsangebot für die betroffenen Familien. Abgestimmt auf ihre individuellen Bedürfnisse werden sie durch unser professionelles Team zuhause aufgesucht und 1:1 begleitet.
Qualifizierte Trauerbegleitung ist keine gesetzlich geregelte Leistung der Krankenkasse und wird nicht vergütet. Da wir jedoch wissen, wie wichtig eine beständige Begleitung gerade für Familien in dieser besonders herausfordernden Situation sein kann, ist die Trauerbegleitung für die betroffenen Familien kostenfrei.*
*Liebe Hilfesuchende,
aktuell befinden wir uns im Aufbau des kostenfreien Angebotes für betroffene Familien, stehen Ihnen jedoch jederzeit für eine qualifizierte Trauerbegleitung auf Selbstzahlerbasis für 80 Euro pro Stunde zur Verfügung. Melden Sie sich gern. Wir sind für Sie da!
Stirbt ein Geschwisterkind, ein Elternteil oder ein anderer nahestehender Mensch, kann das ganze Familiengefüge durcheinandergeraten. Nichts ist mehr, wie es vorher war, alle können im Ausnahmezustand sein und die Kinder fallen mit ihren Bedürfnissen oft hintenüber.
In einer Gruppe mit Gleichaltrigen, die ebenfalls einen nahestehenden Menschen verloren haben, fühlen sich trauernde Kinder nicht mehr alleine.
In diesem geschützten Raum können sich trauernde Kinder über Gefühle und Gedanken austauschen, ihre Trauer auf vielfältige Weise kreativ, spielerisch und körperlich ausdrücken und gemeinsam Ressourcen entdecken. Begleitend können Beratungsgespräche mit den Bezugspersonen stattfinden, die über das Todesverständnis und den Trauerausdruck von Kindern aufklären.
Nach dem Tod eines nahestehenden Menschen geht es für Hinterbliebene in der ersten Zeit oft um das pure Überleben. Zu erfahren, dass auch andere in dieser Situation sind, der Austausch, wie diese dunkle Phase durchlebt werden kann und wie es anders schön werden darf – das alles kann die Teilnahme an einer Trauergruppe bewirken. In diesem geschützten Raum können mit Hilfe eines Trauerbegleitenden alle Facetten der Trauer besprochen werden, bei der auch auf die individuellen Bedürfnisse der Teilnehmenden eingegangen wird.
Die Erfahrung zeigt, dass es immer wieder Momente gibt, in denen Trauernde an die Grenze ihrer sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten kommen. Musik bietet die Möglichkeit, ins Gespräch zu kommen. Sich in seiner Traurigkeit von wohltuenden Klängen berühren zu lassen, dazu eine geführte Fantasiereise zu hören, kann für einige Momente die Erinnerungen an den geliebten Verstorbenen in ganz besonderer Weise nahebringen und erfahrbar machen.
Auch Verzweiflung und Wut sind starke Gefühle, die in der Trauer wahrgenommen und durchlebt werden wollen. Hilfreich ist dabei, die eigenen Emotionen an einer großen Trommel allein oder in der Gruppe mit anderen körperlich auszudrücken. Eine solche musiktherapeutische Intervention kann befreiend und entlastend wirken.
Die Natur mit ihren Veränderungen im Wandel der Jahreszeiten kann als Vorbild und Übertragungsmöglichkeit für die Themen Sterben, Tod und Trauer genommen werden. Die Vergänglichkeit als etwas Naturgegebenes kennenzulernen und nicht als Schicksal, kann eine sehr tröstliche Erfahrung sein.
Für Menschen in Krisen ist die Natur eine wichtige Kraftquelle. Sie bietet die Möglichkeit zur Regeneration, zur Erholung vom Stress der Ausnahmesituation zu Hause und damit zur Entspannung. In der Natur können Trauernde Abstand vom Alltag nehmen und sich völlig auf das Hier und Jetzt einlassen. Durch das Erleben des Waldes mit allen Sinnen geht der innere Fokus weg von Sorgen und anderen belastenden Gefühlen. Die eigenen Ressourcen können wiederentdeckt werden. Allein ein begleiteter Spaziergang mit Impulsen zur Achtsamkeit reicht aus, um das Wohlbefinden eines Menschen zu steigern.
Tiere auf Palliativstationen, in stationären Hospizen oder ambulanten Hospizdiensten bieten erkrankten Menschen und Trauernden eine wichtige psychosoziale Unterstützung. So können Hunde, Pferde, Ziegen aber auch handzahme Kois und Störe sowie andere Tiere Erwachsene und Kinder nachhaltig in ihrem Trauerprozess begleiten und stärken. Tiere schenken Freude und spenden Trost. In pferdegestützten Settings beispielsweise können trauernde Kinder sich tragen lassen und Halt finden. Familien, die einen schmerzvollen Verlust erlebt haben, können durch die Erfahrung mit Tieren neue Kraft tanken. Für einen Moment müssen sie mal nicht vorrangig an ihren unfassbaren Verlust, die damit verbundenen Schmerzen und die unendliche Trauer denken. Durch die entstehende Ruhe können Gespräche geführt, Gedanken sortiert, ein Ausdruck für Gefühle oder einfach wohltuende und kraftspendende Ablenkung gefunden werden.
Einfühlsam und multiprofessionell
So wie jeder Verlust einzigartig ist, so sind auch Trauer und der Umgang damit einzigartig. Der eine muss immer wieder sprechen, um sich den Tod begreiflich zu machen. Anderen Trauernden fehlen hingegen die Worte. Sie benötigen daher Zugangswege wie Kunst, Musik, Natur oder Tiere.
Unser Team unterstützt betroffene Familien und Einzelpersonen einfühlsam und multiprofessionell in ihrem individuellen Trauerprozess. Je nach Schwere der emotionalen Erschütterung können wenige Begleitungstermine ausreichen. Manchmal läuft eine Trauerbegleitung über viele Monate. Wir sind da, bis der trauernde Mensch seine stabile Brücke wieder gebaut hat, von der er gut auf die Vergangenheit und positiv dem Leben zugewandt in die Zukunft blicken kann.
Unser Team – Trauerbegleitung hat viele Gesichter und Professionen >>
