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Eine gesunde Trauerkultur bedeutet aktive Gesundheitsvorsorge

Sind Sie gut vorbereitet?

Sowohl für Leiter:innen einer Einrichtung für Kinder und Jugendliche als auch für Unternehmer:innen ist es sinnvoll, sich mit den Themen Sterben, Tod und Trauer auseinanderzusetzen und eine eigene Haltung zu entwickeln, denn eine gesunde Trauerkultur bedeutet aktive Gesundheitsvorsorge. Das zeigen nur einige Beispiele aus dem Alltag.

Kindertagesstätten & Schulen

  • Der Vater von zwei Kindern ist lebensverkürzend an Krebs erkrankt.
  • Die Mutter einer Schülerin der 2. Klasse hat sich suizidiert.
  • Der Hausmeister ist plötzlich an einem Herzinfarkt verstorben.
  • Eine Mutter überfährt auf dem Parkplatz der Kita ein Kind vor den Augen anderer Kinder, Eltern und Mitarbeiter:innen.
  • Ein Kind bricht plötzlich leblos auf dem Spielplatz zusammen und verstirbt.
  • Der Familienhund eines Schülers wurde wegen einer Krankheit eingeschläfert.

In der akuten Verlustsituation und der natürlichen Selbstbezogenheit in ihrer Trauer gelingt es Eltern im Todesfall oftmals nicht, die Ängste, Fragen und Schuldgefühle ihrer Kinder wahrzunehmen und auf sie einzugehen. Das betroffene Kind erleidet auf diese Weise womöglich einen Mehrfachverlust: Es verliert neben der verstorbenen Person auch die fürsorglichen Eltern.

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Umgang mit
Kindertrauer

Besonders jüngeren Kindern wird ihre Trauer häufig abgesprochen. Sie werden nicht zum Trauergespräch oder zum letzten Abschiednehmen ins Bestattungsinstitut mitgenommen und sind auch auf Beerdigungen selten anzutreffen. Besonders die jüngeren Kinder werden als eigenständig Trauernde häufig übersehen. Manchmal werden sie vom näheren Umfeld noch nach dem Wohlergehen der Eltern befragt, nicht aber nach dem eigenen. Die pädagogischen Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen sind für das trauernde Kind daher von großer Bedeutung. Sie begleiten das Kind, geben Sicherheit und Halt und unterstützen bei der Selbstregulation. Die Ausbildung von Erzieher:innen thematisiert allerdings nicht den Umgang mit Tod, Trauer und Sterben. Damit treffen trauernde Kinder innerhalb der eigenen Familie auf Überforderung und im professionellen Kontext auf pädagogische Fachkräfte, denen Wissen und Methodik fehlen und die gezwungen sind, bei der Kindertrauerbegleitung „aus dem Bauch heraus“ zu agieren.

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Unser Präventionsprojekt für Kindertagesstätten und Schulen

Als Brückenbauer:innen schauen wir auf die eigene Trauer-Biografie der pädagogischen Fachkräfte, damit alle vorurteilsfrei auf die Bedürfnisse der trauernden Kindern und deren Familien eingehen können. Wir klären über das Todesverständnis und den Trauerausdruck von Kindern in den verschiedenen Altersstufen auf und zeigen, welche Fragen von Kindern kommen können, auf die man sich gut vorbereiten kann. Gemeinsam erstellen wir Notfallpläne und bauen einen passenden Notfallkoffer mit kreativen Ideen, passenden Bilderbüchern und vielem mehr auf.

Unternehmen & Organisationen

  • Jemand aus dem Kollegium ist verstorben oder lebensverkürzend erkrankt.
  • Die Ehefrau eines jungen Mitarbeiters und Familienvaters ist plötzlich verstorben.
  • Das Kind einer Mitarbeiterin hat sich suizidiert.
  • Es gab eine Verlustsituation, die das Unternehmen und Kollegium zutiefst erschüttert hat.

Unternehmen haben eine Fürsorgepflicht gegenüber ihren Beschäftigten. Tritt ein Todesfall ein, fühlen sich zwar die meisten Mitarbeitenden irgendwie betroffen, aber das Thema Sterben, Tod und Trauer wird tabuisiert. Durch eine gesunde Trauerkultur fühlen sich die Menschen in Unternehmen unterstützt und nicht allein gelassen. Damit wird nicht nur ein wesentlicher Beitrag zur Gesundheitsvorsorge geleistet. Eine gesunde Trauerkultur kann auch das Sozialgefüge und die „Bindung“ innerhalb der Firma stärken.

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Unser Präventionsprojekt für Unternehmen und andere Organisationen

In einer Krise handlungsfähig zu bleiben, ist ein hilfreicher erster Schritt bei der Verarbeitung. Gemeinsam erarbeiten wir daher mit der Unternehmens- und Personalführung Notfallpläne und erste Handlungsstrategien für den Umgang in Abschieds- und Trauerprozessen. Wir beraten und schulen Unternehmen, wie sie mit Verlustsituationen ihrer Mitarbeitenden im Arbeitsalltag umgehen können. Gemeinsam entwickeln wir Abschiedsrituale für eine gelebte Trauerkultur in Unternehmen. Bei Bedarf sind wir in Trauerfällen für einzelne Personen da und begleiten sie.