„Im April `22 haben wir unseren Sohn (23) durch Suizid verloren. Wir, die wir bis dahin für alle Probleme immer eine Lösung, immer irgendwie einen Weg gefunden hatten, verloren uns nun in der Unendlichkeit der Trauer. Sprachlos. Gefühllos. Das ganze Leben – auf einmal sinnlos. Ausweglos. Von unserer Tochter kam dann der Hinweis auf das Trauernetzwerk. Und so fanden wir zu unserer Trauerbegleitung. Ein Ort, wo wir die Sprache, die Worte für das Geschehene, wiedergefunden haben und weiterhin wiederfinden. Ein Ort mit einem Menschen, der es uns ermöglicht, sowohl die Trauer zu verarbeiten, als auch für den Partner zu übersetzen. Denn es trauert nicht nur jeder anders, ein jeder muss auch erst lernen, mit der Trauer des Partners oder anderer Mitglieder der Familie umzugehen. Ohne fremde, geschulte Hilfe hat Trauer das Potential, über den Tod eines geliebten Menschen hinaus, zu zerstören. Und weil wir genau das nicht wollten, sondern für „unser“ Problem einen Weg suchten, damit leben zu können, haben wir diese Hilfe angenommen und sind dankbar, dass uns diese gewährt wurde. Es bringt uns unseren Sohn nicht zurück. Aber wir sind auf einem Weg, die Trauer, die uns immer begleiten wird, zu akzeptieren, ohne ihr jedoch den Raum zu geben, weiter zu zerstören.“