Das Trauer-Netzwerk für Norddeutschland

„Im April `22 haben wir unseren Sohn (23) durch Suizid verloren. Wir, die wir bis dahin für alle Probleme immer eine Lösung, immer irgendwie einen Weg gefunden hatten, verloren uns nun in der Unendlichkeit der Trauer. Sprachlos. Gefühllos. Das ganze Leben – auf einmal sinnlos. Ausweglos. Von unserer Tochter kam dann der Hinweis auf das Trauernetzwerk. Und so fanden wir zu unserer Trauerbegleitung. Ein Ort, wo wir die Sprache, die Worte für das Geschehene, wiedergefunden haben und weiterhin wiederfinden. Ein Ort mit einem Menschen, der es uns ermöglicht, sowohl die Trauer zu verarbeiten, als auch für den Partner zu übersetzen. Denn es trauert nicht nur jeder anders, ein jeder muss auch erst lernen, mit der Trauer des Partners oder anderer Mitglieder der Familie umzugehen. Ohne fremde, geschulte Hilfe hat Trauer das Potential, über den Tod eines geliebten Menschen hinaus, zu zerstören. Und weil wir genau das nicht wollten, sondern für „unser“ Problem einen Weg suchten, damit leben zu können, haben wir diese Hilfe angenommen und sind dankbar, dass uns diese gewährt wurde. Es bringt uns unseren Sohn nicht zurück. Aber wir sind auf einem Weg, die Trauer, die uns immer begleiten wird, zu akzeptieren, ohne ihr jedoch den Raum zu geben, weiter zu zerstören.“

Das Trauer-Netzwerk hilft mir dabei, mit dem Tod meines Vaters und der unheilbaren Erkrankung meiner Mutter besser zurecht zu kommen. In einem geschützten Rahmen konnte ich über Erlebtes und Ängste sprechen, diese Dinge besser verstehen und lernen sie zu akzeptieren. Ich habe Strategien gelernt, die ich bei Bedarf anwenden kann und mir so in akuten Situationen selber helfen. Generell konnte ich durch die Zusammenarbeit den Schmerz annehmen und bis zu einem gewissen Punkt zulassen. Ich kann diesem Schmerz und meiner Trauer einen Raum geben, wodurch er mich nicht mehr in meinem Alltag übermannt und ich wieder ein „normales“ Leben führen kann.

Leider befasst man sich nicht mit den Themen Sterben, Tod und Trauer, bis es einen selber trifft.
Die Trauer, Wut und Angst, all diese Gefühle prallen auf einen ein.
Man ist hilflos und denkt sich: „Das war’s! Wie soll es weitergehen, kann es weitergehen?“
Durch meine Trauerbegleiterin wurde uns Schritt für Schritt geholfen. Die Fragen, die man sich stellt, soweit es geht, beantwortet zu bekommen.
Uns hilft es sehr, eine feste und erfahrene Ansprechpartnerin zu haben, die uns auf diesem schweren Weg begleitet.

„Ich habe am 12.03.22 meinen jüngsten Sohn mit nur 21 Jahren durch einen tödlichen Autounfall verloren.
Mir hat die Trauerbegleiterin sehr geholfen, da ich mit ihr über alles reden konnte, was in der Familie nicht so gut möglich war, da dort eher Sprachlosigkeit nach dem Unfall herrscht.
Auch ich bin in der Situation nicht wirklich gut darin, mit meinem Mann oder den Kindern reden zu können. Ich mache es lieber mit mir selber aus. Um so wichtiger war meine Trauerbegleiterin für mich. Wahrscheinlich, weil sie mir nicht so nahestand, konnte ich offener mit ihr reden und das hat mir viel Kraft gegeben. Und diese Kraft braucht man, um Tag für Tag weiterzumachen. Für dieses Zuhören bin ich sehr dankbar.“

„Mein Sohn verstarb ganz plötzlich durch einen Unfall mit nur 16 Jahren. (…)
Zum Glück verstand meine Trauerbegleiterin sofort, unter welchem Schmerz ich leide Sie konnte mir sofort Tipps geben, wie ich meine Tage überstehen konnte, wenn mich die Trauer überflutete. (…)
Mit ihr kann ich absolut wertfrei über die tiefe Trauer sprechen und erhalte praktische und hilfreiche Unterstützung, wie ich mit meiner Trauer umgehen kann. (…)
Es gibt kaum Hilfe für trauernde Eltern, aber mit Hilfe der Trauerbegleitung schaffe ich es ,mit der Trauer umzugehen und sie zuzulassen, weil ich Werkzeuge erhalte damit umzugehen. So konnte ich wieder zur Arbeit gehen und einen neuen Alltag erleben. Ich weiß nicht, ob mir das ohne die Trauerbegleitung so gelungen wäre.“

„Wir haben im letzten Jahr unsere 18 Monate alte, an einem Gendefekt leidende Tochter – unser einziges Kind – verloren.

Wir sind dankbar für die Unterstützung durch eine außenstehende Person, die Erfahrungen im Umgang mit Trauer und ihren Reaktionen hat. Wir haben mit ihrer Unterstützung gelernt mit den Trauerwellen zu leben, nicht gegen sie anzukämpfen, sondern sie anzunehmen. Auch Rituale wie die Arbeit an einem Notfallkoffer, Geschichten am Ende der Termine (mal zum Nachdenken, mal tröstend, mal zum Lachen) und Trostsprüche zum Lesen zwischen den Terminen tun uns gut.“